Berliner Manifest des wahren und religiösen
Judentums
"Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht
vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker
zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges
vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe
zu stellen” (Art. 26 des Grundgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland).
Deutschland und vor allem die Menschen hier in
der deutschen Hauptstadt Berlin müssen von der Tatsache
in Kenntnis gesetzt werden, dass die Unterstützung des
Zionismus und des Staates, der sich „Israel” nennt, dem
jüdischen Volk und dem Judentum nicht hilft. Im Gegenteil.
Diese Art der Unterstützung trägt nur dazu bei, die tragische
und offenkundig ausweglose Situation und das damit verbundene
nicht enden wollende Blutvergießen im Nahen Osten zu verewigen
und Juden überall auf der Welt Gefahren auszusetzen.
Ein wesentlicher Teil ausgeblendeter Geschichte beweist,
dass das friedliche und harmonische Zusammenleben von Muslimen
und Juden im historischen Palästina, welches durch viele
Zeitzeugen belegt ist, erst mit dem Entstehen des Zionismus
und anhand provokativer zionistischer Aktionen erheblich
verschlechtert wurde.
Wenn man sich die Einschüchterungsversuche, den physischen
wie geistig-politischen Terror sowie die Hysterie diverser
zionistischer Propagandaagenturen und deren Gefolgschaft
nicht nur in Deutschland für einen kurzen Moment weg denkt,
wird jede logisch denkende Person zu der Schlussfolgerung
gelangen können, dass es nicht die Unterschiede der Religionen
sind, die den tiefen Riss zwischen Juden und Muslimen verursacht
hat. Die neue, gerade einmal etwas mehr als 100 Jahre alte
Ideologie, die politische Bewegung des Zionismus alleine
zeichnet dafür verantwortlich. De facto ist es so, dass der
Zionismus der ursächliche Grund für die weltweite Zunahme
von Antisemitismus darstellt. Den Staat „Israel” nicht zu
unterstützen, ihn zu kritisieren oder abzulehnen, dies alleine
macht niemanden zum Antisemiten oder zu einem schlechteren
Freund des jüdischen Volkes.
Das jüdische Prinzip des göttlich bestimmten Exils, das
nunmehr fast 2000 Jahre anhält, ist für viele sicherlich
eine überraschende Neuigkeit, vor allem aber für wohlmeinende
Freunde des jüdischen Volkes. Doch die für uns bewährten
Traditionen und Lehren, wie sie in den heiligen Schriften
von unserem Lehrer Moses über die Generationen der Propheten
und Gelehrten festgehalten wurden und letztlich auch unser
überleben als Volk der Thora sicherstellten, können nicht
über Bord geworfen werden.
Unsere Heilige Thora verbietet es ausdrücklich, einen eigenen
Staat wo auch immer auf der Welt während dieser Zeit des
Exils zu errichten oder mit Gewalt gegen ein anderes Volk
vorzugehen. Vor allem jedoch nicht in Palästina! Die zionistisch-nationalistische
Ideologie ist nicht nur eine Leugnung der fundamentalen Lehren
der Thora bezüglich unseres Exils sowie der Erlösung der
gesamten Menschheit. Nein, diese Ideologie in all ihren Schattierungen
drückt auch ein Frontalangriff auf das Judentum als solches
aus und gleichgültig wer diese Ideologie und ihren Staat
unterstützt oder fördert, macht sich an der Vernichtung der
jüdischen Religion und somit des jüdischen Volkes mitschuldig.
Ständige Spannungen mit anderen Nationen braucht der Zionismus,
um sich rechtfertigen und vor der Welt legitimieren zu können.
Zionismus und Antisemitismus sind zwei Seiten ein und derselben
Medaille.
Die Vorgeschichte, die Errichtung und die auf Nationalismus
und Chauvinismus aufgebaute Existenz des zionistischen Staates
hat aber auch eine ganze Litanei von Schlechtem für andere
nach sich gezogen. Deportationen, ethnische Säuberungen,
Landnahme, Ermordungen und Dauerkriegszustand – dieUnterjochung
des palästinensischen Volkes. Die zionistischen Herrscher
über das Heilige Land haben – auch dies muss ebenso erwähnt
werden – die wahrhaft jüdisch-orthodoxen Gemeinden in Palästina
der Unterdrückung unterworfen und darüber hinaus ist das
Leben für Juden nirgendwo auf der Welt gefährlicher als in
diesem zionistischen Staat. All dies steht in totalem Gegensatz
zu den Lehren und Werten der jüdischen Religion, denn die
jüdische Religion ist eine Religion des Friedens und mit
der zionistischen Ideologie nicht zu vereinbaren!
Unsere Weisen und Gelehrten, alle orthodox-jüdischen Führer
wie auch die Massen des gläubigen Judentums vor und nach
den beiden Weltkriegen haben den Zionismus von Anbeginn immer
bekämpft. Auch hier in Deutschland, auch hier in Berlin!
Große deutsch-jüdische Persönlichkeiten aus dieser Zeit sind
mit diesem Kampf verbunden und WIR sind es, die sich in deren
geistiger Nachfolge befinden! Der Thora verbundene Juden
werden den Zionismus und den Staat, der sich fälschlicherweise
„Israel” nennt, niemals akzeptieren.
Ein Jude, der die Thora verleugnet und – willentlich oder
aus Ignoranz – nicht an ihr festhält, hat nicht das Recht
im Namen des jüdischen Volkes zu sprechen. Niemand der selbsternannten
Sprecher des Zentralrats vertritt die Interessen des Volkes
der Heiligen Schrift oder ist dazu berechtigt sich als sein
Repräsentant zu deklarieren, denn er gehört nicht zu diesem
Volk! Wir sind eine Nation alleine auf Grundlage der Thora
und unserem Glauben an ihre Wahrheit. Es existiert keine
jüdische Perspektive, die nicht im allmächtigen Schöpfer
– gelobt sei Er – und Seiner Offenbarung begründet liegt.
Als orthodoxe Juden klagen wir mit Beharrlichkeit und innerer
überzeugung die schrecklichen Taten der Zionisten an und
wir verurteilen alle in der Vergangenheit begangenen Verbrechen
seitens des zionistischen Regimes gegen unsere muslimischen
und christlichen Menschenbrüder und -Schwestern in Palästina
und im Libanon. Wir stehen in der Tradition der Jahrtausende
alten überlieferung jüdischer Werte und Grundsätze, die immer
danach strebte mit allen Nationen dieser Welt in Frieden
und Harmonie zu leben und ihren bestimmten oder gewählten
Autoritäten als loyale Bürger zu dienen. Deshalb beten und
hoffen wir, dass die jetzige Bundesregierung dem ständigen
Druck und den Forderungen des zionistischen Regimes nach
weiterer finanzieller, ökonomischer und vor allem militärischer
Unterstützung, der nur zu Lasten des palästinensischen Volkes
geht, und gleichwohl die Beziehungen zu vielen Teilen der
islamischen Welt empfindlich stört, nicht nachgibt. Die Konsequenzen
daraus wären fatal, weil sie nicht nur die verbliebenen Juden
in diesen Ländern einer erheblichen Gefahr aussetzen, sondern
auch den politischen wie ökonomischen Interessen Deutschlands
in keiner Weise gerecht werden würden.
Wirklicher Friede in Nahost wird solange eine Illusion bleiben
wie der zionistische Staat existiert. Die einzig reale Alternative
aus Sicht der Thora und aus Gründen der Gerechtigkeit und
Barmherzigkeit ist die möglichst friedliche übergabe der
politischen Macht über Gesamt-Palästina an die schon so lang
leidende palästinensische Nation. Nur eine Ein-Staaten-Lösung,
die das Recht auf freie Selbstbestimmung des palästinensischen
Volkes garantieren kann, wird den Frieden in der Region und
auf der Welt auf lange Sicht sicherstellen können. Dazu gehört
als unabdingbare Voraussetzung das Recht auf Rückkehr aller
palästinensischen Flüchtlinge in ihre Heimat.
Es erfüllt uns mit Schmerz und Trauer, dass die meisten
deutschen Politiker im Grunde jede Schandtat dieses Staates
unterstützen oder zumindest billigend in Kauf nehmen. Wir
verstehen sehr gut, dass dieser Beistand im Grunde eigentlich
gut gemeint ist, hat er seine Wurzeln letztlich in der furchtbaren
Vergangenheit und der damit einhergehenden Sympathie für
das tragische Schicksal des europäischen Judentums. Für diese
guten Intentionen sind war auch dankbar, doch leider sind
sie vollkommen fehlgeleitet.
Als Juden UND patriotische Bürger Deutschlands, die sich
dem Grundgesetz verpflichtet fühlen, appellieren wir deshalb
mit dem gebotenem Respekt an diese Bundesregierung, sie möge
im Interesse des äußeren wie des inneren und nicht zuletzt
auch im Sinne des Weltfriedens deutlich Abstand davon nehmen
sich an Sanktions- oder gar militärischen Plänen gegen den
Iran oder andere islamische Nationen unter Druck der zionistischen
Regierung zu beteiligen. Sofern sie dies dennoch und entgegen
unseren wohlmeinenden Rat tun sollte, trägt sie auch die
Verantwortung dafür, dass Juden überall auf der Welt weiteren
Gefährdungen physischer wie spiritueller Natur ausgesetzt
werden könnten, Gott behüte.
Die viel zitierte „historische Verantwortung Deutschlands”
sollte – wie die Väter des Grundgesetzes es ja auch meinten
– in erster Linie darin bestehen, dass von Deutschland aus
nie wieder Kriege ausgehen und unterstützt werden dürfen.
Die jüdischen Opfer des 2. Weltkrieges werden vom zionistischen
Staat für seine macht-politischen und militär-strategischen
Optionen missbraucht. Wenn Deutschland seine „historische
Verantwortung” tatsächlich ernst nehmen will, sollte dieses
Land sich nicht an der Unterdrückung eines anderen Volkes,
dieses Mal des palästinensischen, direkt oder indirekt beteiligen.
Eine wie immer geartete Beteiligung – gar unter Berufung
auf die deutsche Geschichte – tilgt nämlich keine Schuld,
sondern vermehrt sie nur. Und daran sollte wahrlich niemand
interessiert sein - erst recht nicht wir deutsche Juden!
Wir beten, dass wir noch in unseren Tagen den Verdienst
erwerben werden, das möglichst friedliche Ende des Zionismus
und seines Staates erleben zu dürfen und hoffen auf die Erfüllung
der prophetischen Vision Jesajas: „Und Er wird richten zwischen
den Völkern, und entscheiden vielen Nationen, und sie werden
zerbrechen ihre Schwerter zu Sicheln, und ihre Lanzen zu
Rebenmessern. Nicht wird erheben Volk gegen Volk das Schwert,
und sie lernen nicht mehr den Krieg.”
Soll der lichte Tag bald kommen, an dem die ganze Menschheit
dem Allmächtigen in Frieden und Einklang dienen möge. Amen! |